Seit einigen Wochen ist der Trainingsbetrieb bei den Fußballvereinen wieder erlaubt. Knapp zwei Monate war jedoch jegliche gemeinsame Aktivität untersagt. Wie kann man sich also motivieren, fitzuhalten für den Tag, an dem es wieder losgeht? Die Damenmannschaft der SG Bockenem/Ambergau hatte dazu eine Idee und hat die Herrenteams ihrer Stammvereine SV Bockenem 2007 und FC Ambergau/Volkersheim herausgefordert. Wer schafft innerhalb von drei Wochen mehr Kilometer? Alle Spieler waren dazu aufgerufen, zwei Wochen zu laufen und eine Woche mit dem Rad zu fahren. Ein Wettbewerb in der wettbewerbslosen Zeit also. Geteilt durch die Aktivenzahl kam am Ende ein Durchschnittswert heraus.
Nach drei Wochen zeigte sich ein äußerst knappes Ergebnis. Die Damen konnten sich in ihrer eigenen Herausforderung jedoch knapp durchsetzen. Im Schnitt kam die Mannschaft auf eine durchschnittliche Leistung von knapp über 230 Kilometern. Es war ein ganz enges Rennen (im wahrsten Sinne des Wortes) mit der zweiten Herrenmannschaft des SV Bockenem 2007, die auf 228, 53 Kilometer kam. Mit deutlichem Abstand folgten die restlichen Teams auf den Plätzen drei (FC Ambergau / Volkersheim I), vier (FC Ambergau / Volkersheim II) und fünf (SV Bockenem 2007 I). Letztere hatten vor allem keine Radfahrer und handelten sich in dieser Woche den Rückstand ein. Bemerkenswert sind auch einige Einzelleistungen. Fast punktgenau 500 Kilometer spulte in den 21 Tagen Lukas Emmermann ab (SV Bockenem 2007 II). Mit dem Rad brachte er es innerhalb einer Woche auf 406 Kilometer. Die meisten Laufkilometer hatte am Ende Domenic Kusche, ebenfalls vom SVB II. 170 Kilometer waren es in den beiden Lauf-Wochen.
Doch nicht nur der Motivation sollte die Herausforderung dienen, sondern auch einem gutem Zweck. Abhängig vom Platz bezahlt nämlich jedes Team einen Betrag aus seiner Mannschaftskasse. Die Siegermannschaft darf entscheiden, wohin das Geld fließt. „Das war für unsere Mädels auch ein großer Anreiz, sich richtig reinzuhängen“, teilt Trainerin Lea Bey mit. Die Damen entschieden sich, die 200 Euro an die Jugendhilfe Bockenem zu spenden. Dort soll es innerhalb der Abteilung der Erziehungsfamilien Verwendung finden. Diese organisieren Urlaubsreisen für Kinder in Pflegefamilien.
Am Ende hatte die Idee der Damen also gleich in mehrfacher Hinsicht etwas Gutes – Die Motivation, sich fitzuhalten, ein gewisses Gemeinschaftsgefühl in einer Zeit, in der Kontakte minimiert waren und auch noch ein kleiner Zuschuss für eine gemeinnützige Organisation in der Heimat.